Bye Bye Namibia-Welcome to South Africa!
Dass die Ausreise aus Namibia ohne ins Englische übersetzte Geburtsurkunden der Kinder so einfach geht und die Einreise nach Südafrika schon mit Blick auf Hannahs letzte Geburtstags-Luftballons erledigt ist, hätten wir uns auch nicht träumen lassen. Und so liegen wir gut in der Zeit und trauen uns den Umweg über die Augrabies Falls.
Entlang der Plantagen von Tafeltrauben, Orangen und Dattelpalmen folgen wir dem Oranje River bis zum Eingang des Nationalparks, wo wir parken und unseren Rundgang über die hübsch angelegten Stege beginnen. Auf den Felsen sitzen wieder einige Rock Dassies, die Mercy besonders liebt. Und aus der Ferne hören wir schon den Wasserfall grollen. Leider hat die letzte Flut ein paar der Aussichtsplattformen so beschädigt, dass sie derzeit nicht geöffnet sind. Aber als wir den ersten Lookout betreten, ist dies völlig vergessen: Was für unglaubliche Wassermassen! Welch ein Donnergrollen in die Tiefe! Und welch meterhohe Spray, die uns herrlich das Gesicht kühlt. Da kann Hannah nur ganz aufgeregt „Boah Mama, ist das krass!“ sagen! Und damit hat sie einfach recht!
Von nun an wird es deutlich trister: vor uns liegen 4 Stunden Teerstraße gen Süden, mal mit Köcherbäumen rechts, mal mit Webervogelnestern links in den Strommasten und von Zeit zu Zeit kommen uns ein paar Sattelschlepper entgegen, die Greta und Hannah mit Freude zählen-sonst passiert einfach nichts! Da müssen die Mädels heute ziemlich gute Ideen haben, um sich zu beschäftigen. Und das schaffen sie mit Mandalas ausmalen, Uno und Mau mau spielen oder einfach mal ne Runde schlafen oder essen. Top! Hauptsache kein Streit!
Wir sind bei Auswahl der Route heute nicht Google Maps, sondern dem lokalen Reifenhändler in Poffadder gefolgt. Und das war für den Fahrkomfort und die Reifen auf jeden Fall gokdwert! Denn südafrikanische Gravel Road ist manchmal schlechter als jede einfache Teerstrasse…
Doch nun rächt sich diese Empfehlung, denn es wird später und später und wir machen heute ein paar Fehler zuviel:
Zu weit fahren und zu spät fahren bis in die Dunkelheit und noch keine Karte von Südafrika haben….das ist alles nichts! Und so kommen wir nach einem fantastischen Sonnenuntergang bei Calvinia auf eine unmögliche Gravel Road, stehen irgendwann mitten in den Cederbergen beim Reifenwechsel mit Stirnlampe, warten dann sehnlich mit jedem Kilometer auf ein Dorf, dass es in Wirklichkeit gar nicht gibt und fahren den schönsten Pass Südafrikas gezwungenermaßen im stockdunkeln. Was für eine Verschwendung!
Aber ihr glaubt gar nicht, wie man sich über ein bisschen Teerstraße und die Lichter einer Stadt in der Ferne freuen kann! Und wenn uns dann auch noch der Chef des Hauses trotz später Stunde klingeln hört, ist es wie ein Sechser im Lotto! Schlafende Kinder ins Bett legen, Bier öffnen, Feierabend… heute ziemlich viel falsch gemacht und daraus ordentlich gelernt!